Content-Management mit Grav

Als Webentwickler der ersten Stunde habe ich viele Content-Management-Systeme kommen und gehen sehen.
Aber nach über 20 Jahren ist Grav das erste CMS, welches mich rundum überzeugt.

Nach Jahren der Aufrüstung mit immer mehr Features und Ballast bei den Content-Management-Systemen, geht Grav einen anderen Weg.

Weniger ist mehr

Bei Grav handelt es sich um ein sogenanntes flat-file-CMS. Das bedeutet technisch, dass die Seiteninhalte in Textdateien gespeichert werden – statt in einer Datenbank. Durch diese Entscheidung ist das System unheimlich fix und sicher, da mit der Datenbank ein großer Ressourcenfresser und der Haupt-Vektor für Hacker-Angriffe wegfällt.01

Das Team hinter Grav hat ganze Arbeit geleistet und bei Auswahl der benutzten Basis-Technologien durchweg die richtigen Entscheidungen getroffen. Folgende Technologien kommen hier neben dem allgegenwärtigen PHP zum Einsatz:

  • Markdown für Textinhalte
  • Frontmatter für Meta-Informationen
  • YAML für die Konfiguration
  • Twig-Templating für die Seitenvorlagen

All diese Technologien sind gut erprobt und obwohl sie ganz verschieden Projekten entstammen fühlt sich Grav an als wäre es aus einem Guss.

Keep it simple

Ein weiteres Highlight von Grav ist der übersichtliche und intuitive Verwaltungsbereich mit dem das Anlegen von Seiten und das Bearbeiten der Inhalte auch ungeübten Benutzern leicht von der Hand geht.

Mit sogenannten Blueprints hat man ein mächtiges Werkzeug um Grav auf einfache Weise um zusätzliche Datentypen (z.B. für Terminankündigungen, News, Adresslisten o.Ä.) zu erweitern. Das Beste daran: im Verwaltungsbereich wird automatisch das Interface um die benötigten Eingabefelder erweitert, so dass auch hier die Bearbeitung der Daten leicht fällt.

Des weiteren bietet Grav eine durchdachte Unterstützung für die Generierung responsiver Bilder die auch Retina- bzw. HDPI-Auflösungen umfassen.

Ein One-Click-Backup rundet den Verwaltungsbereich ab. Das Backup enthält ein komplettes Abbild der Installation und wäre im (bisher theoretischen) Schadensfall sofort einsatzbereit.

Grav ist natürlich nicht für alle Websites das passende CMS. Aber man sollte es nicht unterschätzen: spontan fallen mir erstaunlich wenige meiner vergangene Website-Projekte ein, wo Grav nicht mindestens in Betracht gezogen geworden wäre – wenn Grav zu der Zeit schon existiert hätte.

01: Warum bei Content-Management-Systemen für seitenbasierten Websites überhaupt relationale Datenbanken zum Einsatz kommen, war mir schon immer ein Rätsel. Relationale Datenbanken eignen sich hervorragend für strukturierte Daten – Webseiteninhalte hingegen sind in der Regel unstrukturiert. ↩︎︎

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